Die verheerenden Auswirkungen der rumänischen Securitate auf die Schriftsteller, ihre Arbeit und die ganze Literaturszene, wird zögerlich, aber doch mehr und mehr deutlich. Das Unwesen der Zensur in China, nicht zuletzt anlässlich seiner Teilnahme an der jüngsten Frankfurter Buchmesse, ist offensichtlich; die Problematik der Autoren, “frei’” Bücher publizieren zu dürfen oder zu können, wird breit debattiert. Immer gehen wir hierzulande, im Westen, davon aus, dass bei uns Freiheit herrsche und jedefrau und jedermann Bücher veröffentlichen könne. Es herrsche keine Zensur.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 17. 1. 2010
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 2. 8. 2009
Spricht man von “Weltliteratur”, müsste man für das bessere Verständnis eigentlich auch klären, welche Welt man meint. Welt ist nicht gleich Welt. Immer noch, trotz der herrschenden Globalisierung, wird sie von Nationen bestimmt, dann auch von Religionen oder auch Ethnien bzw. Rassen. Da hat sich seit dem Zweiten Weltkrieg nicht viel geändert, nur die Mittel der Technik und Kommunikation haben sich modernisiert. Der Geist, so wird uns überall drastisch vor Augen geführt, schickt sich in die “Sachzwänge”, wie man die Gegebenheiten nennt und damit legitimiert, und die Berufungen auf Eigenheiten eigener Kultur, als deren Ausdruck manchmal auch die Künste inklusive der Literatur gehandelt werden, sind eher einem Marktkalkül zuzusprechen, als einem reifen, genuin eigenem Kulturverständnis.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, kultur-online.net 12.07.2009
Knut Hamsuns 150. Geburtstag wird in Norwegen gross gefeiert. Das löst scharfe Kritik und Verurteilung seitens vieler Juden, vor allem aus Israel und den USA sowie korrekten Amerikanern aus. Hamsun, der 1920 den Literaturnobelpreis erhielt und zu den grössten Schriftstellern überhaupt zählt, war zum Nazisympathisanten geworden. Er wurde nach dem Krieg vor Gericht gestellt, jedoch “zahm” bestraft, weil man ihn als geistig-seelisch geschwächt erklärte. Er verlor sein Vermögen und verstarb hochbetagt verarmt.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 31. 05. 2009
Deutschland feierte dieser Tage das sechzigjährige Jubiläum der Installation seines Grundgesetzes. Fast alle wollten und konnten sich dem anschliessen, ist das Grundgesetz doch die beste je geschriebene und praktisch umgesetzte Verfassung Deutschlands, die sogar Nachahmer fand. In den neuen Bundesländern weht vielerorts noch alter Geist und Ressentiment; aber die Unverbesserlichkeit der Nichtdemokraten hat noch nicht staatsgefährdende Macht gewonnen.