Das Ferne und das Nahe

Date 2012-05-27

Katastrophen- und Kriegsberichte füllen weite Teile der Massenmedien. Die Nachrichten scheinen das Unterhaltungsprogramm mit Krimis, Horror- und Kriegsfilmen zu ergänzen. Die Unterscheidbarkeiten verringern sich, alles scheint sich anzugleichen, Ähnlichkeiten prägen sich ein. Die Wahrnehmungsweisen führen zu Staunen, Abscheu vielleicht und Empörung, aber auch zu Kitzel und Unterhaltung. Man sitzt, sieht – und macht weiter. Divertimento. Unterhaltung, sogar Vergnügen, jedenfalls “Zerstreuung”. Unterhaltsame Erholung und Ablenkung.

Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 27. 5. 2012

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Schlag sie tot!

Date 2011-03-26

Kürzlich fand ich in einem Youtube-Video eines Puppenspielers, der zum Text und zur Musik von Georg Kreislers “Schlag sie tot” spielte, folgenden Warnhinweis: “Mit Erschrecken und Erheiterung musste ich feststellen, dass dieses Video, das Sie gerade sehen, auf einschlägig-rechtsradikalen Channels als Favorit gepostet wird. Erschreckend, weil solche Channels hier geduldet werden, erheiternd, weil dieses Video, bei dem es sich um bitterböse Satire handelt, ernst genommen wird, somit diese Channels karikiert.”
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 27. 3. 2011

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Dialogpflicht & Pflichtdialoge

Date 2009-04-17

Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 06.01.2008

Die realpolitische Vernunft fördert Dialoge. Die politische Korrektheit fordert Dialoge. Die Beflissenen üben Dialoge als Programm und Mission. Es werden «Dialogformeln» beschworen. So genannte Multikulturalität redet von Dialogen wie von Toleranz. Aber Toleranz geht eher einseitig vom Tolerierenden aus, Dialog ist eigentlich mindestens zweiseitig.

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Ungleichheit durch Sprachunterschiede

Date 2009-04-16

Kolumne “Wort zum Sonntag”, von Haimo L. Handl, 22.06.2008

In gleichheitsversessenen Zeiten und Gesellschaften wird Talent beargwöhnt und hohe Könnerschaft als elitär abgewertet, weil sie die Chancengleichheit der minder Bemittelten schwäche und reduziere. Das zeigt sich auch in der Sprache, im Spracherwerb, dem Sprachunterricht und der Sprachpflege. Das früher als erstrebenswert gesehene Ziel, durch Bildung das Niveau zu heben, wird als untauglich verworfen, weil es zu zeitaufwendig und zu teuer komme. Leichter ist es, das Niveau zu senken und die mindere Sprachkenntnis zur Norm zu machen.

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