Machtwerterelationen

Date 2010-10-10

Das norwegische Nobel-Preis-Komitee hat den diesjährigen Friedensnobelpreis dem chinesischen Autor Liu Xiaobo verliehen und damit, trotz heftiger Warnungen der chinesischen Regierung, einen Dissidenten ausgezeichnet, der wegen seiner in Anspruch genommenen freien Meinungsäußerung 2009 zu elf Jahren Haft verurteilt wurde. Das Komitee hat sich also nicht dem Druck gebeugt, obwohl China meinte, die Preisverleihung stehe im Gegensatz zu den Grundsätzen des Nobelpreises, weil damit ein Verbrecher geehrt werde, der nach geltendem Recht verurteilt sei.

Hätte in Oslo ein ähnlicher Geist geherrscht, wie er hierzulande oder in Deutschland die Gutmenschler und politisch Korrekten, die Rosarotgrünlichen, negativ auszeichnet, wäre freilich der Preis nicht an ihn verliehen worden. Diese Korrekten verstehen, dass freie Meinungsäußerung nur dann frei sein darf, wenn sie gewissen Richtungen und Regeln entspricht.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 10.10.2010

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War is peace

Date 2009-12-17

Am 10. Dezember 2009 nahm der amerikanische Präsident Barack H. Obama in Oslo den Friedensnobelpreis entgegen. Das norwegische Nobel Komitee hat sich einmal mehr einer Ideologie der realpolitischen Machtverhältnisse gebeugt bzw. als zumindest ideologisch integrierter Teil des herrschenden Establishments seinen Friedensvorstellungen damit deutlich Ausdruck verschafft.
Kolumne von Haimo L. Handl, 13.12.2009

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Anathema Frieden

Date 2009-09-20

Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 20.09.2009
Nach der einstimmigen Resolution 55/282 der UN-Generalversammlung vom 7. September 2001 soll der 21. September weltweit als Weltfriedenstag begangen werden. Das Thema ist so unbekannt und unbeliebt, dass die Resolution bis jetzt kaum Beachtung findet. Im Gegenteil: die Kriege werden immer besser organisiert und sind zum “normalen” politischen Mittel für Regierungen, Aufständische und Terroristen geworden, die alle plausible Gründe anführen könnten, würden sie darum gebeten. Viele Regierungen offerieren ihre Begründungen für die Notwendigkeit der Kriege ungefragt, ungebeten. Sie beanspruchen frech ihre Deutungshoheit und werden von willfährigen Expertenbütteln und opportunistischen Politikern einerseits, hassenden, rachsüchtigen, sadistischen Unmenschen andererseits unterstützt.

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