Kürzlich las ich einen Aufruf einer besorgten Gutmenschlerin, man möge doch der Barbara Karlich verbieten, in ihrer ORF-Talkshow Menschen zu missbrauchen, denn darum handele es sich, wenn sie peinlich einfache Menschen so vorführe. Etliche Personen unterstützten diese Argumentation, waren nicht nur entrüstet über die Karlich, sondern auch dafür, dass man das verbiete.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 9. 5. 2010
Die verheerenden Auswirkungen der rumänischen Securitate auf die Schriftsteller, ihre Arbeit und die ganze Literaturszene, wird zögerlich, aber doch mehr und mehr deutlich. Das Unwesen der Zensur in China, nicht zuletzt anlässlich seiner Teilnahme an der jüngsten Frankfurter Buchmesse, ist offensichtlich; die Problematik der Autoren, “frei’” Bücher publizieren zu dürfen oder zu können, wird breit debattiert. Immer gehen wir hierzulande, im Westen, davon aus, dass bei uns Freiheit herrsche und jedefrau und jedermann Bücher veröffentlichen könne. Es herrsche keine Zensur.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 17. 1. 2010
Dauernd dürfen wir in unseren Medien lesen, sehen und hören, dass jemand etwas getan habe, aber nur mutmasslich, auch wenn die Folgen der Tat(en) konkret und real sind und keine Frage vorsichtiger Mutmassung.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 3. 1. 2010
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 11.10.2009
Am 14. Oktober öffnet in Frankfurt am Main die Frankfurter Buchmesse, die weltgrösste, wie es stets stolz heisst, ihre Pforten. Heuer ist China der Ehrengast. Und China bestimmt, wie zu Hause, den Gang der Ereignisse: es zensuriert, verbietet verhassten Autoren die Ausreise oder verweigert im Ausland lebenden Chinesen, die eine Kritik am Mutterland gewagt haben oder wagen, öffentlich dort aufzutreten.
Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 23. 8. 2009
Die meisten westlichen Republiken sind frei. Die Wissenschaft und ihre Lehre ist besonders frei. Die Künste sind frei. Die Meinung ist frei und die Medien sind frei. Alle sind so frei, dass sie in aller Freiheit sich selbst unfrei setzen dürfen, aus Vernunft die Freiheit begrenzen oder aufgeben, hintanstellen oder neu, spezifiziert, definieren: die Freiheit zur Unfreiheit ist unser aller höchstes Gut. Es wird immer gegen jeden Angriff verteidigt.