Infantilisierung und Flucht aus der Verantwortung

Date 2012-12-02

weil sie sie nicht effektiv vom verlustreichen Spiel abgehalten habe. Sie hat Chancen auf Erfolg, weil unsere Gesellschaft, unser Staat, es vernünftig findet, die Verantwortung nicht bei der mündigen Person zu fordern, sondern, in vielen Fällen, bei anderen gesellschaftlichen Organisationen oder gar bei anderen Personen, ohne dass aber diese so entlastete, der eigenen Verantwortung enthobene Person damit einen Einbruch Ihrer Mündigkeit bzw. Geschäftsfähigkeit erlitte.
Kolumne „Wort zum Sonntag“ von Haimo L. Handl, 2. 12. 2012

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h plus

Date 2012-11-25

Wenn Sportler mit körperlichen Behinderungen im Wettkampf mit Sportlern ohne körperlichen Behinderungen gleichwertig an- und auftreten wollen, verschiebt sich für viele das Bild von Gleichwertigkeit: offensichtlich vermag der Behinderte nur aufgrund gewisser Prothesen und Hilfsmittel mitzumachen. Der Leistungsvergleich mit solchen, die ohne solche Hilfsmittel auskommen, wird fragwürdig.

Kolumne „Wort zum Sonntag“ von Haimo L. Handl, 25. 11. 2012

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Hinter Gitter

Date 2012-11-18

Kürzlich wurde bekannt, dass die Stadt Graz aus Sicherheitsgründen verfügt hat, dass Maroniöfen von einem Schutzgitter umgeben sein müssen, um die Sicherheit von Passanten zu gewährleisten. Es sind zwar keine Unfälle bekannt, aber die Polizei spricht dennoch davon, allerdings ohne Beweise zu liefern, es habe einmal ein Kind sich gebrannt bzw. jemand habe seinen Anorak versengt. Grund genug, um in der Betreuungsgesellschaft rasch zu reagieren und alles, was gesichert werden kann, zu sichern.

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Regimekritik

Date 2012-11-10

Als der chinesische Autor Mo Yan kürzlich den Nobelpreis für Literatur erhielt, erschollen im Westen wie im Osten, besonders auch in China, kritische Stimmen, die ihm ankreiden, dass er ein regimetreuer Bestsellerautor sei. Fast überall wurde primär Politik und Ideologie zum Beurteilungsgegenstand, eine gewisse gutmenschlerische Moral, und vereinzelt auch Bezweiflungen seiner literarischen Qualität.

Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 11. 11. 2012

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Easy Going

Date 2012-11-04

In den hoch entwickelten Ländern stehen den Menschen die besten Kommunikationsmittel zur Verfügung. Besonders die Jungen sind verstöpselt, so dass sie die Dauerbesrieselung bzw. das Dauerzuhämmern des Gehörs erleben, haben den Kopf sehr oft gesenkt im angestrengten Blick auf das kleine Feld des smart phones, erlernten eine Fertigkeit der Daumen zum Bedienen der virtuellen Tastatur, dass man staunen könnte, wenn einen die Bildung von Handynacken oder -daumen nicht besorgt stimmte. Sie sind nicht nur dauernd erreichbar, wie rigid Überwachte, sie meinen zu kommunizieren, auch wenn die Art der Kommunikation, die Geschwindigkeit und hohe Anzahl in einem krassen Missverhältnis zu Anlässen und Wichtigkeiten stehen. Der Banalitätsaustausch leistet seinen Beitrag zur Selbstvergewisserung, zur Stabilisierung der Identität, zum Gefühl “zu leben”, aktiv zu sein. Was fragt man da nach der Qualität? Es gilt Quantität und Tempo.

Kolumne “Wort zum Sonntag”, Haimo L. Handl, 4. 11. 2012

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