Bilderatur

Date 2011-06-19

Es sind nicht nur die vielen Illustrationen, Comics und dergleichen, die Texte anreichern oder ersetzen, sondern überhaupt die grafische Gestaltung und Aufbereitung, die den eigentlichen Text oft stark in den Hintergrund treten lassen. In manchen Bereichen kann man von einer extrem visualisierten Textgestaltung sprechen. Gängige Zeitschriften bzw. Glamourmagazine erscheinen in/mit einem eigenen geometrischen Leitgefüge, damit der strapazierte Leser sich zurechtfinde auf den vorgegebenen Wegen: wie im dichten Verkehr oder riesigen Gebäudeanlagen kann er sich an Farben, Linien, Punkten, Piktogrammen und Indizes orientieren.

Kolumne „Wort zum Sonntag“ von Haimo L. Handl, 19. 6. 2011

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Literaturstreaming

Date 2011-06-11

Vom 2. bis 5. Juni fanden in Mainz die 21. Minipressen-Messe und in Solothurn die 33. Literaturtage statt. Zwei Veranstaltungen zum Medium und zur Literatur, die Auskunft geben können über den Stand der Dinge, das Rezeptionsverhalten, Angebote und Nachfrage.

Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 12.6.2011

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Lesefreuden

Date 2011-06-05

Bald geht das Schuljahr wieder zu Ende. Viele Jugendliche werden froh sein, endlich vom Lehrbetrieb für eine Weile nichts mehr hören und sehen zu müssen. Für allzu viele bedeutet Schule Stress, Ärger, Arbeit. Und Arbeit scheint verpönt. Sogar Lesen, vom Schreiben oder freien Reden ganz zu schweigen, macht Probleme und wird, wo und wann möglich , gemieden. Natürlich nicht ganz. Im Internet kommen die Jungen nicht umhin zu lesen. Aber dieses Lesen ist eher ein Entziffern, ein funktionales Erkennen gewisser Textkorpora und einer intensiven, sinnerfassenden Lektüre nicht gleichzusetzen.

Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 5.6.2011

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Lesarten

Date 2011-05-29

Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl vom 29.5.2011

Vor 50 Jahren verstarb der französische Autor Louis-Ferdinand Céline. Er gehört in Frankreich zu den viel gelesen Autoren. Sein Werk beeinflusste die Literatur über die Grenzen hinaus. Sein Roman «Reise ans Ende Der Nacht» gilt als Meisterwerk der Weltliteratur. Darin verhöhnt der Autor den Fortschrittsglauben, entlarvt scharf den Patriotismus, Militarismus und Kolonialismus als falsche Werte. Er zeigt die Kehrseite in einer Absage ans Hoffnungsdenken auf

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Broch und Anhänger

Date 2011-05-08

Heuer wird des 125. Geburtstages und des 60. Todestages von Hermann Broch gedacht. Eine Theatergruppe organisiert ein Antifestival und sagt: “Anläßlich des 125. Geburtstages (zugleich 60. Todestag) des österreichischen Dichters Hermann Broch veranstaltet bluatschwitzblackbox ein Antifestival zu seinen Ehren: Streit um Broch”. Ich wundere mich. Broch wurde am 1. 11. 1886 geboren und verstarb am 30. Mai 1951. Sein Geburtstag ist nicht zugleich sein Todestag. – Wieso auch “Antifestival”? Darum: ”’Antifestival’ deshalb, weil es in Sachen Broch tatsächlich nichts zu feiern gibt.”

Kolumne “Wort zum Sonntag” von Haimo L. Handl, 8. Mai 2011

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