Interpretationslos
Sonntag, 28. April 2013

wort_90Es ist wie es ist. Klingt ähnlich wie die Forderung, „Eure Rede sei ja/nein“. Zu simpel und daher falsch. Nichts ist, wie es ist, weil alles scheint. Es gibt keine Dinge an sich, die gibt es nur als Konstrukte. Unabhängig davon, was es objektiv gibt, perzipieren wir nur, was erscheint. Die Wahrnehmung erfolgt Zeichenvermittelt. Zeichen stehen für etwas Anderes. Sobald das Zeichen nicht als Zeichen, sondern als Objekt gesehen wird, verliert es seine Zeichenfunktion, kann nicht mehr weisen, repräsentieren. Ohne Zeichen keine Kommunikation.

Kolumne „Wort zum Sonntag “, Haimo L. Handl, 28. 4. 2013 (MyPersonalContent v1.3 © Rico Pinzke)