In Zeiten der Krise: Exquisit teure Kunst und Tempel samt Events
Sonntag, 16. Mai 2010

wort_90Bis vor kurzem sagte man stolz: "Geht's der Wirtschaft gut, geht's allen gut." Seit den Raubzügen und staatlichen Umverteilungshilfen zugunsten der Reichen und Superreichen hat der Slogan etwas von seinem Charme eingebüßt. Im Kulturbereich gilt scheinbar eine entgegengesetzte Logik: Geht's allen schlecht, geht's der Kunst besonders gut. Einer gewissen zumindest. Kunst ist nicht l'art pour l'art, sondern Mittel und Zweck für Kunstfremdes: für Tourismus (früher "Fremdenverkehr" genannt!), für Städtebau, für Politimage und Prestige, für Politik und Weltoffenheit. Neuerdings auch als Ausweis für Sozialengagement und Multikulturalismus.

Kolumne "Wort zum Sonntag" von Haimo L. Handl, 16.05.2010

Hören Sie den Beitrag im Podcast!

(MyPersonalContent v1.3 © Rico Pinzke)