Deutsche Hochschulpolitik: untauglich
Samstag, 9. Januar 2010

Wenn die Politik dem Protest recht gibt und Kabinettsmitglieder mit Rädelsführern sympathisieren, dann ist etwas faul. Wie zuvorkommend die Kultusminister zuletzt das Anti-Bologna-Ressentiment bedienten – das macht misstrauisch. Man sei halt, bekennen sie reumütig, übers Ziel hinausgeschossen und müsse nun entschlossen gegensteuern, um das Ganze „studierbar“ zu machen: Deshalb müssen die Wirkungen analysiert und, wo nötig, Korrekturen vorgenommen werden. So der Beschluss der 327. Kultusministerkonferenz am 15. Oktober 2009. So einfach soll alles gewesen sein? Der Haken an dieser Sache: Zwar gibt es unbestreitbar eine Krise, doch verwechselt die ministerielle Diagnose Symptome mit Ursachen und mündet deshalb in untaugliche Therapien.

Hochschulreform. Nach dem Streik: Flasche und Geist, Von Wolfgang Fach, FAZ, 7.1.2010

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