Pressekonferenz zur Tagung: Politische Wechsel - sprachliche Umbrüche |
Freitag, 12. Juni 2009 | |
Welche Auswirkungen haben politische Veränderungen auf den Sprachgebrauch? Und drückt die jeweilige Sprachsituation etwas über die herrschenden politischen Verhältnisse aus? Diese und ähnliche Probleme sollen auf der interdisziplinären und internationalen Tagung "Politische Wechsel - sprachliche Umbrüche" (24.-27. 2009) behandelt werden. Einige der Fragen werden auf einer Pressekonferenz am 22.06.2009 vorgestellt.
Universität Leipzig, 11.06.2009 Es geht zum einen um die sprachliche Situation in der DDR und die sprachlichen Veränderungen in der Zeit des Umbruchs von 1989 bis zur Gegenwart. Zum anderen werden die Sprachverhältnisse in den Ländern Mittel- und Osteuropas betrachtet, denn der politische Umbruch in den baltischen Ländern, Tschechien, Slowakei, Polen und Russland hat jeweils spezifische Herausforderungen an die sich wandelnden Sprachen gestellt. Mit dem anhaltend geteilten Staat Korea wird zudem ein außereuropäischer Fall vorgestellt. Vielversprechend ist auch der sprachwissenschaftliche Blick auf eine andere Art des politischen Umbruchs, der sich gerade in den USA abzeichnet. Thema ist der dort vollzogene Machtwechsel durch eine demokratische Wahl und deren sprachlich-mediale Inszenierung durch das Wahlkampfteam Obamas. Studierende stellen zudem Seminarergebnisse zur "Sprache in der DDR" vor. In narrativen Interviews haben sie ermittelt, dass vorurteilsbehaftete Stereotype wie Ossi, Wessi, Wossi und Jammer-Ossi in der Generation der jungen Erwachsenen an Bedeutung verlieren. Das Tagungsthema wird am 25. Juni filmisch und musikalisch aufgegriffen, ein beeindruckender Kulturabend mit dem Titel "Der Traum ist aus...". Die Konferenz findet in Zusammenarbeit mit dem Zeitgeschichtlichen Forum in dessen Räumen statt. Sie wird maßgeblich gefördert von der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur sowie von der Vereinigung von Förderern und Freunden der Universität Leipzig e.V. und von der Botschaft der Republik Polen. Die Pressekonferenz stellt fünf Themenkomplexe der Tagung vor: 1. Sprache als Schlüssel zur DDR-Geschichte
* Prof. Dr. Ulla Fix, Sprachwissenschaftlerin am Institut für Germanistik, Universität Leipzig, hat die Tagung konzipiert. 2. Kommunikationsraum MfS
* Bettina Bock, MA, Doktorandin an der Universität, untersucht den Sprachgebrauch in der DDR mit Mitteln der Diskursanalyse und Textlinguistik. 3. Sprach-Revolution 1989 in der DDR
* Dr. Ehrhart Neubert, Theologe, wirkte seit 1973 in Oppositionsgruppen und ist seit 1990 an zahlreichen Aufarbeitungsinitiativen beteiligt. Von 1997 bis 2005 war er in der Stasi-Unterlagen-Behörde ihn der Forschungsabteilung tätig. 4. Bruch mit dem Funktionärsstil
* Prof. em. Dr. Klaus Bochmann, Romanist, betreibt seit mehr als fünfzig Jahren Soziolinguistik, untersucht politische Sprache und Minderheitensprachen. Er lehrte an der Universität Leipzig und leitete 1993 bis 2006 das Frankreichzentrum der Universität Leipzig. 5. Neue DDR-Quellen: Mut zu individuellen Zeugnissen
* Hassan Soilihi Mzé studiert Mittlere und Neuere Geschichte sowie Germanistik an der Universität Leipzig. Er untersucht insbesondere das Wissenschaftliche Bibliothekswesen in SBZ und DDR. Einladung zum Pressegespräch Wir laden sie herzlich zur Pressekonferenz ein. Bitte teilen Sie uns, mit ob Sie daran teilnehmen möchten.
Telefon: 0341 97-35020
Zeit: 22.06.2009, 11:00 Uhr |