Fremderfahrung, Fremdbilder, Fremdorte |
Mittwoch, 22. April 2009 | |
Phänomenologische Perspektiven der Interkulturalität Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI), 21.04.2009 Über die philosophischen Voraussetzungen der Begegnung mit dem Fremden spricht Professor Bernhard Waldenfels von der Ruhr-Universität Bochum am 28. April 2009 im Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI). Der Vortrag ist Teil der neuen Vortragsreihe "Interkultur und Bildung" des Projekts "Interkulturelles Verstehen in Schulen des Ruhrgebiets" am KWI. Im Gegensatz zu jedem puren Mono- oder Multikulturalismus bedeutet Interkulturalität eine Zwischensphäre, in der Eigenes und Fremdes miteinander verflochten sind. Wir finden Fremdes im Eigenen und Eigenes im Fremden. Migration in Form von Reise, Auswanderung und Vertreibung ist jeweils eine Quelle von Wandlungen, aber auch von Konflikten. Fremdheit droht jederzeit in Feindschaft auszuarten. Die Globalisierung bringt verstärkt Formen der "Ortlosigkeit" mit sich - sie stellt uns vor die Frage, wie der menschliche Leib als stets an einen bestimmten Ort gebundener zu bewahren ist und zugleich eine Beliebigkeit seiner räumlichen Umgebung vermieden werden kann. Bernhard Waldenfels ist Professor Emeritus für Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum. Er ist ein international anerkannter Philosoph mit zahlreichen Gastprofessuren in den USA, Japan, Südamerika und Osteuropa. Aus seinem umfangreichen Werk sind für das Thema des Vortrags besonders seine beim Suhrkamp Verlag erschienene mehrbändige Arbeit "Topographie des Fremden" (1997ff) und seine Schrift "Bruchlinien der Erfahrung" (2002) hervorzuheben. Das Projekt "Interkulturelles Verstehen in Schulen des Ruhrgebiets" wurde im April 2008 am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen eingerichtet. Leiter des Projekts sind der Soziologe Ronald Kurt, Senior Fellow am KWI und außerplanmäßiger Professor an der Universität Konstanz, und der Philosoph Alfred Hirsch, Senior Fellow am KWI. Das kultursoziologische Forschungsprojekt schlägt eine neue Denkart für das Themenfeld "kulturelle Verschiedenheit" vor: Kulturelle Differenz soll nicht, wie es häufig der Fall ist, vorrangig als Problem- und Konfliktfeld behandelt werden. Vielmehr soll von Jugendlichen des Ruhrgebiets interkulturelles Verstehen "gelernt" werden. Die Schulen des Ruhrgebiets sind Orte, in denen Interkulturalität gelebt wird. Hier setzt das Projekt empirisch an, indem es Schülerinnen und Schüler des Ruhrgebiets als "Experten" für interkulturelles Verstehen ernst nehmen will.
Datum: 28. April 2009, 18:15 Uhr Die Veranstaltung ist öffentlich.
Nächster Termin der Vortragsreihe "Interkultur und Bildung":
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