Sachzwänge
Sonntag, 13. September 2015

wort_90.jpgPolitik, aber auch Kultur, scheinen immer stärker sogenannten „Sachzwängen“ zu unterliegen. Worum handelt es sich dabei? Um Feststellungen vermeintlich objektiver Gegebenheiten, die eine unaufschiebbare Entscheidung verlangen und entsprechendes Handeln. Tatsachen diktieren, sie zwingen geradezu zum Handeln, so oder so. Da keine Gesellschaft in einem Paradies lebt, alle mit der Natur in ihren verschiedensten Formen konfrontiert sind, mit unabhängig vom menschlichen Willen oder Wünschen existierenden Kräften und Tatbeständen, unterliegen alle, wirklich alle, „Zwängen“. Das Programm der Zivilisierung stellt den Versuch dar, sich in dieser „Zwangsarbeit“ Freiräume zu verschaffen, sodass mehr und mehr Wahlmöglichkeiten und damit eigene, freie (oder zumindest freiere) Entscheidungen und Handlungen erfolgen können.

Kolumne „Wort zum Sonntag“ von Haimo L. Handl, 13.9.2015

 

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