Gleichgewicht –Südmährisches
Sommerfest
Samstag, 19. Juli 2014, 14-20 Uhr
PROGRAMM
14:00 Der Nachmittag beginnt mit Cimbalmusik und setzt
fort mit Musik aus den
60 – 90 – er Jahren. Es spielt die Kapela starých časů
14:30 Begrüssung durch Dr. Haimo L. Handl, Erich Sevcik
und dem Drösinger Bürgermeister Josef Kohl
15:00 Das Kammerensemble „Sexteto“ aus Hodonín
bringt in seinem 1. Teil unter anderem Georg Friedrich Händel . Benedikat
vobis Dominus – es segnet Euch der Herr – danach folgt Laudate omnes
gentes – alle Völker lobet den Herrn – von einem anonymen Komponisten,
danach Ave, Ave Maria, ein Lied aus dem portugisieschen Wallfahrtsort
Fatima. Die lateinischen -Choräle werden mit einem Halleluja von einem
anonymen Komponisten aus dem 17. Jhdt. beendet. Zum Abschluss noch die „Frühlingssehnsucht“
von Wolfgang Amadeus Mozart, von unserem Damenchor tschechisch gesungen.
15:30 Mit Cimbal
der Kapela starých časů geht es weiter
16:00 Rezitation von Heinz Mayer: Theodor Kramer (im
Bibliothekssalon)
THEODOR KRAMER, 1897 bis 1958, Weinviertler Lyriker, meist nur in literarischen Kreisen bekannt und hochgeschätzt. Schrieb an die 12 000 Gedichte, größtenteils von berührender Schlichtheit und Tiefe. Die Vielfalt seiner Themen ist bezogen auf Naturerlebnisse, soziales Sein einfacher Menschen, schwebendzarte Begegnungen von Liebenden.
16:30 Das Kammerensemble „Sexteto“ kommt nun zu
seinem 2. Teil seines Auftrittes. Lieder aus der Slowakei und aus Bömen werden
gesungen, welche namhafte Komponisten und bekannte Chorleiter, unter Ihnen auch
Frau Zidkova, für mehrere Stimmen bearbeitet haben. Unter anderem kommt Hory
hory, cierne hory, das Lied Zazpivaj slavicku, weiters Lasko Bo˛e
lasko.– stellt fest, dass die Liebe unbeständig und trügerisch ist. Es
folgen: Slniecko horuce. Dann ein Hochzeitslied: Pomalu ma vedzte.
Wir verabschieden uns mit einer kleinen Überraschung. Das folgende Lied kennen
Sie sicher gut, auf tschechisch heisst es Ej, krasný to čas, den Text
werden Sie sicher verstehen. (Als Zugabe zu den Volksliedern eines aus
Südafrika – Jakanaka – gesungen in der Sprache der Einheimischen –
„Svahili“.)
17:00 Mit der Kapela
starých časů geht es weiter, Bo˛ík Balga am Cimbal
18:00 Das Kammerensemble „Sexteto“ bestreitet noch
seinen 3. Teil des Auftritts: bekannte Lieder zum Mitsingen oder zum Mítsummen.
Als Einleitung zum dritten Teil unseres
Auftrittes mit der Kapelle „Musik aus der alten Zeit“ noch ein Ereignis vom
Beginn der neunziger Jahre. Die Fakultät für Ethnographie und Folkloristik der
Brünner Universität hat mit Unterstützung des Kultusministeriums in Wien
entlang der March-Thaya Grenze Forschungen durchgeführt. Diese sollte
herausfinden, ob das Gemeinsame bei Liedern, Volksweisen und Melodien, das sich
in Jahrhunderten entwickelt hatte, noch Bestand hat.Das Resultat war
überraschend. Die ältere Generation hat die gemeinsamen südmährischen Lieder nicht
nur gekannt, sonder manche auch in unserem Dialekt gesungen. Musik kennt
wirklich keine Grenzen. Sie hören jetzt eine Auswahl der Bekanntesten, als Zeichen
unsrer guten Nachbarschaft bitte mitsingen, das geht auch ohne Worte, man kann
auch mitsummen. Ganz nach Belieben!
18:30 bis 20:00 Unterhaltungsmusik, vielleicht singen wir
ja auch noch etwas gemeinsam.
19:00 Rezitation von Heinz Mayer im Bibliothekssalon: Heiteres
und auch ein bisschen Sarkastisches und Ironisches, gelegentlich
kraftvoll Mundartliches von Christian Morgenstern, Eugen Roth, Fried,
Konstantin Wecker, Peter Turrini, Trude Marzik, Anton Krutisch und
andere.
Organisation: Erich Sevcik, Hodonin &
Gleichgewicht
Bitte besuchen Sie unsere Bibliothek und Galerie
Die Ausstellung, die noch bis Ende August läuft, zeigt Arbeiten der
Wiener Keramikerin Heide Breuer sowie Fotografien des tschechischen
Fotografen František Sysel.
Unterstützen Sie uns mit einer Mitgliedschaft
(12 Monate nur € 24,00), Spenden oder Sponsoring bzw. Buchspenden oder Abonnements-Patenschaften.
Dr. Helena
Tesařikova
SEXTETO – Vorstellung des Chores
Sehr geehrte Damen und Herren,
erlauben Sie mir, das Kammerensemble „Sexteto“ aus
Hodonín in Südmähren vorzustellen.
Die Damen haben Ihr leben lang in verschiedenen
Chören gesungen und wollten bis heute damit nicht aufhören. Sie haben sich
unter der Leitung von Frau Mgr. Alenka Zidkova zusammengefunden, um sich selber
eine Freude zu machen, aber bald war alles anders. In den fünf Jahren Ihrer
Tätigkeit kamen ca. 80 vierstimmige Chöre ins Programm, alles Lieder von
namhaften Komponisten, weiters Volkslieder in mehrstimmiger Bearbeitung,
bearbeitet von bekonnten Chorleitern, auch von Frau Zidkova. Der Chor hat in
den vergangenen 5 Jahren ca. 80 Auftritte gehabt, dazu die alljährlichen
Adventkonzerte. Der Chor hat auch an einigen Festivals für Chöre im Ausland
teilgenommen.
Unser Programm ist auf 3 thematische Gruppen
aufgeteilt. Im ersten Teil wollen wir aufzeigen, dass wir zwar zwei
verschiedene Sprachen Sprechen, dass wir aber trotzdem gemeinsame Wurzeln in
unserer historischen Entwicklung haben. Und zwar das Christentum, der Glaube an
Gott, das hat uns geformt und bis heute verbunden.
Wir beginnen mit Georg Friedrich Händel, „Benedikat
vobis Dominus“ – es segnet Euch der Herr – danach folgt Laudate „omnes gentes“
– alle Völker lobet den Herrn – von einem anonymen Komponisten, danach „Ave,
Ave Maria“, ein Lied aus dem portugisieschen Wallfahrtsort Fatima; die
lateinischen Chöre werden mit einem „Halleluja“ von einem anonymen Komponisten
aus dem 17. Jhdt. beendet.
Im Jahre 863 sind zu uns, ins Zentrum des
Grossmährischen Reiches, zwei griechische Gelehrte, Philosophen, Theologen
gekommen, um das Volk zum Christentum zu bekehren. Sie haben auch die Bibel
mitgebracht, diese in die altslawische Sprache übersetzt, das war für alle
Slawen von der von der Ostsee bis zur Adria verständlich. So konnte man die
Messe in der Muttersprache lesen. Sie haben dafür auch eine eigene Schrift
geschaffen um dem Volk das Lesen und das Schreiben beizubringen. So diente es nicht
nur dem Christentum sondern war auch wichtung für die Bildung des Volkes. Im
Wallfahrtsort Mikulčice, im Zentrum Grossmährens, wird am Staatsfeiertag, am 5.
Juli, alljährlich von höchsten Würdenträgern der Kirche eine heilige Messe
gelesen und altslawisch gesungen. Daraus bringen wir jetzt einen Teil: „Tebe
pojem. Tebe Blagoslowim“, „Dir singen wir, Dir lobpreisen wir“. Danach hören
Sie ein Lied aus einem Kanzional aus der ersten Häůfte des 17. Jhdt. „Děkujeme
Ti , Pane“ – wir danken Dir, Herr. Es wir in alttschechischer Sprache gesungen.
Autor dieses Liedes ist Jan Amos Komenius, Philosoph, Theologe und Gründer der
pädagogischen Theorie und Praxis, die es vorher nicht gegeben hat. Er war ein
gebürtiger Südmährer.
Zum Schluss des ersten Teils unseres Auftrittes
gibts einen fröhlichen Ausklang. Unsere enge Nachbarschaft und unsere Nähe kann
nichts besser beweisen als durch die
„Frühlingssehnsucht“ von einem österreichischen Komponisten, von Wolfgang
Amadeus Mozart, von unserem Damenchor tschechisch gesungen.
Im zweiten Teil unseres Auftrittes werden wir
Lieder aus der Slowakei und aus Bömen singen, welche namhafte Komponisten und
bekannte Chorleiter, unter Ihnen auch Frau Zidkova, für mehrere Stimmen bearbeitet
haben. Das erste Lied „Hory hory, cierne hory“ besingt die dunklen Berge, die nicht
immer freundlich sind. Das zweite Lied „Zazpivaj slavicku“ fordert die
Nachtigall auf, hoch über den Feldern zu singen, um das Herz eines Mädchens zu
erheitern. Das dritte Lied „Lasko Bo˛e lasko“ stellt fest, dass die Liebe
unbeständig und trügerisch ist.
Es folgen: „Slniecko horuce“, das ausserordentlich
poetisch ist. Ein Mädchen bittet die Sonne ihr das Gesicht nicht zu verbrennen,
ihr Geliebter ist in weiter Ferne und kann ihre Wangen nicht heilen. Dann ein
Hochzeitslied: „Pomalu ma vedzte“ – die Braut soll langsam von den Eltern
weggeführt werden, sie verabschiedet sich von den Eltern und den Freunden ihrer
Jugendzeit.
Die böhmischen Lieder besingen das alltägliche
Leben: die Blumen als Symbol der Liebe, das freudige Treffen dreier Mädchen mit
drei Jungen, ein Bauer welcher das Korn in die Mühle führt.
Wir beenden diesen Teil mit einer kleinen
Überraschung. Das Lied kennen Sie sicher gut, auf tschechisch heisst es „Ej,
krasný to čas“, den Text werden Sie sicher verstehen. (Als Zugabe zu den
Volksliedern eines aus Südafrika – Jakanaka – gesungen in Svahili, der Sprache
der Einheimischen.)
Als Einleitung zum dritten Teil unseres Auftrittes
mit der Kapelle „Musik aus der alten Zeit“ noch ein Ereignis vom Beginn der
neunziger Jahre. Die Fakultät für Ethnographie und Folkloristik der Brünner
Universität hat mit Unterstützung des Kultusministeriums in Wien entlang der
March-Thaya Grenze ein Forschungsprojekt durchgeführt. Es sollte festgestellt
werden, ob das Gemeinsame bei Liedern, Volksweisen und Melodien, was sich in
Jahrhunderten entwickelt hatte, noch Bestand hat. Das Resultat war
überraschend. Die ältere Generation hat die gemeinsamen südmährischen Lieder
nicht nur gekannt, sonder manche auch in unserem Dialekt gesungen. Musik kennt
wirklich keine Grenzen. Sie hören jetzt eine Auswahl der Bekanntesten, als
Zeichen unsrer guten Nachbarschaft. Bitte mitsingen, das geht auch ohne Worte,
man kann auch mitsummen. Ganz nach Belieben!
(Einführende Rede beim
Südmährischen Sommerfest von GLEICHGEWICHT am 19.7.2014)