Sonntag, 28. Juli 2013 |
Wir leben in Gesellschaften, die sich keinen offenen Blick mehr gestatten, die verhüllen, verstecken, überdecken, camouflagieren, verklären, maskieren, täuschen, lügen. Im Sprachlichen äußert sich das durch einen intensiven Anstieg einer euphemistischen Sprache, der eine befremdliche Ansicht zugrundeliegt, dass über aktive Sprachregelung sozial auf das „Gesellschaftsgefüge, auf Einstellungen und Verhalten, eingewirkt werden könne. Direkt hilft es zur eigenen Absicherung und Bekräftigung gewisser Idealvorstellungen, die das konforme, politisch-korrekte „moderne“ Gebaren ausweisen sollen.
Kolumne „Wort zum Sonntag “, 28.7.2013 von Haimo L. Handl
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