Seminare - Schulung - Coaching - Interkulturelle Kompetenz - Kulturaustausch
Main Menu
Home
Search / Suche
Contact / Kontakt
News
Programm
Bibliothek
Galerie
Exkursionen
Fotos
Newsletter
Verein
Videokanal
Driesch Verlag
Handl & Handl
Radiostationen
Radiostationen
Syndicate
  Home
Seminar Hören PDF Drucken E-Mail
Samstag, 21. März 2009

Seminar übers Hören
Seminar on listening

Hören wieder lernen und üben

Hören kommt vor Sehen. Ohne Hören kein Sprechen. Um "gut", das heisst, nicht nur verständlich, sondern auch "erfolgreich" reden zu können, muss man zuerst gut hören können. Schlechte (Zu)Hörer sind keine guten Redner, überhaupt keine "guten" Kommunikationsteilnehmer. Gutes mentales Hörvermögen entspricht hoher Aufmerksamkeit und Konzentration.

Vorausgesetzt, es liegt keine physische Hörbeeinträchtigung vor, kann sensitives Hörverhalten erlernt und verbessert werden.

In dem Seminar sollen in 5 oder 7 Stunden neben der Theorie zum Hören vor allem in praktischen Hörübungen das theoretische Wissen erprobt und der Zusammenhang zwischen Hören und Sprechen erfahren werden.

Hörproben, Hörübungen (Körperhaltung, Konzentration, Atmung), Sprechübungen und Dialoge als Kommunikationsübungen sensibilisieren Hören und Sprechen. Verweise auf Alltagspraxen sowie Literatur komplettieren den breitgefächerten Stoff.

Dieses Seminar eignet sich besonders als Ergänzung zur Rhetorik.

Dieses Seminar eignet sich besonders als Ergänzung zur Rhetorik.


Wie unwichtig für gewöhnlich Hören, insbesondere Zuhören, genommen wird, indiziert auch ein Werbespruch der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG für einen Blog von ihr (gespeichert am 19.4.2008):

nzz_mitredenstattzuhoerenvotum

NZZvotum.ch - Mitreden statt zuhören
Das Polit-Blog der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG

Wenn schon die Hochgebildeten der Qualitätszeitung so blöd für einen Polit-Blog (dort wird er überkorrekt Denglish mit sächlichem "Geschlecht" genannt) werben, was soll man da von anderen, minder Bemittelten erwarten? Die Steigerung wäre nur noch: Mitreden OHNE Zuhören. Aber das wäre nicht neu. Das ist doch Alltag. Nicht nur im Polit-Blog.


 

 

Die verschiedenen Arten des Hörens

Aktives Hören - Hinhören - Zuhören

  • Zuhören ist eine Aktivität
  • Intendiertes Zuhören unterscheidet sich von beiläufigem, zufälligen oder erzwungenem Hören
  • Intendiertes Zuhören ist interessegeleitet
  • Nicht jedes Hören ist Zuhören
  • Hören ist auditives Wahrnehmen
  • Zuhören bedingt ein Hinhorchen, ein Hinwenden, ein Ausrichten auf die Hörquelle (Person, Apparat, Botschaft)
  • Nicht jedes akustisch einwandwandfrei Gehörte wird auch "wahrgenommen" im Sinne verstehender Kommunikation; letztere bedingt bestimmte Kenntnisse (Kodes), um erkennen und verstehen zu können

Was bestimmt die Qualität des Hörens einer Botschaft?

  • ·Kenntnisse der verwendeten Kodes (Sprache, Jargon)
  • Kontextkenntnisse (Hintergrund, Rahmen, Historie, Ziel, Beteiligte, wichtige Faktoren)
  • Interesse
  • Aufmerksamkeit
  • Beziehungsebene (symmetrisches oder asymmetrisches Kommunikationsverhältnis, Sympathie oder Antipathie, eigener emotionaler Status)


Positives, erfolgreiches (Zu)Hören kann in vier Bereiche untergliedert werden:

  1. Hören
  2. Interpretieren
  3. Werten
  4. Antworten


Interpretieren heisst auslegen, deuten, erklären. Dieser Akt der Auslegung oder Erklärung erfolgt nicht willkürlich oder eigenmächtig, sondern richtet sich nach dem Text, der Botschaft. Je höher und feiner die Kenntnisse des Interpreten, desto eher wird sie oder er eine der Botschaft (dem Text) adäquate Deutung erbringen.

Ausreichende Sachkenntnisse sind jedoch keine Gewähr oder Garantie für eine "richtige", adäquate Interpretation einer Botschaft, weil andere Faktoren die Interpretationsleistung mindern können (Beziehungsebene, Emotion, Voreingenommenheit, andere kommunikative Dispositionen).

Bewertungen sind Teil von Interpretationen bzw. resultieren aus ihnen. Bewertungen können vorläufig oder endgültig erfolgen, vorsichtig, abwägend, oder rasch und barsch; neben dem Kenntnisstand wirkt, wie beim Wahrnehmen und Interpretieren, der Gefühlshaushalt eine starke Rolle. Damit Bewertungen möglichst der Botschaft entsprechend erfolgen, müssen die emotionalen Faktoren überprüft und im Auge behalten werden, sollen rasche, reflexartige Urteile (die meist Vorurteile sind) bzw. Fixierungen vermieden werden.

Oft rühren falsche oder verzerrte Bewertungen schon von voreingenommenem Hören her, wenn zB eine nicht bewusste Vorurteilshaltung gar keine andere Art des Zuhörens, Interpretierens und schlussendlich Bewertens zu erlauben scheint.

Antworten sind nicht immer direkt erforderlich oder möglich. Je nach Kommunikationssituation und -verhältnis (Symmetrie, Asymmetrie, direkter persönlicher Sprech-Hörakt, direkter, aber nicht persönlich am selben Ort anwesender Sprech-Hörakt (Telefon), Einwegkommunikation (Radio)) sind Mimik, Gestik und andeutende Laute ausreichend. Oder das Gespräch verlangt nach klaren Bestätigungen, Bekräftigungen oder Rückweisungen usw.

Telefonkommunikation erfordert spezifische Rückmeldungen als Ersatz der fehlenden Kodes (Mimik, Gestik).

Über mehrere verschiedene Kanäle werden also Signale der Bestätigung oder Zurückweisung ausgetauscht, die den Kommuniaktionsfluss befördern und erleichtern. Wenn keine expliziten Antworten nötig sind, geben Sie auf den anderen erwähnten Kanälen kund, dass Sie die Botschaft gehört (wahrgenommen) und verstanden haben bzw. wie Sie sich dazu stellen (Ihre Bewertung: Annahme, Zustimmung, Ablehnung usw.).


Zuhören drückt sich aus in

  • Aufmerksamkeit
  • Körperhaltung
  • Gestik
  • Mimik


Verhalten vermittelt Einstellungen:

  • wie interessiert oder desinteressiert, gelangweilt (Sachebene)
  • wie wertschätzend oder minderbewertend (Beziehungsebene)
  • wie vertrauend oder misstrauisch (Beziehungsebene und gegebenenfalls Sachebene)
  • wie gebildet oder ungebildet (Sozialregeln, Anstand, Höflichkeit, Vernunft)
  • wie frei oder unfrei (Beziehungsebene, emotionaler bzw. persönlicher Status: geängstigt, devot, reif, offen, einladend, anmassend, prahlerisch, ignorant)

Das sogenannte "aktive Zuhören" ist eine besondere Form affektiver, emphatischer Kommunikation, wie sie vor allem von Carl R. Rogers und Lyman K. Steil konzipiert worden ist, und in vielen Variationen von verschiedensten Autoren übernommen und weiter entwickelt wurde.

In diesem Seminar sind alle Aspekte aktiven Zuhörens berücksichtigt, auch wenn nicht eines der gängigen Modelle direkt verwendet wird.

 

(MyPersonalContent v1.3 © Rico Pinzke)
 
< zurück   weiter >
© 2024 Gleichgewicht Bildungs- & Kulturverein
Joomla! is Free Software released under the GNU/GPL License.
?