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Germanophobie in der Schweiz PDF Drucken E-Mail
Montag, 15. Februar 2010
Dr. Paul Stoop, Informations- und Kommunikationsreferat, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH
09.02.2010
WZB-Studie zeigt: Bildung schützt nicht vor Fremdenfeindlichkeit
Deutsche, die in der Schweiz Wohnung und Arbeit gefunden haben, sind nicht sonderlich beliebt. Immer wieder gibt es Debatten in den Schweizer Medien, in denen die Angst vor einer deutschen Übermacht thematisiert wird. Marc Helbling, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), hat jetzt die Hintergründe der Germanophobie untersucht, die nicht nur ein Medienphänomen ist.

Ressentiments gegen die gut ausgebildeten Deutschen, die seit Ende der 1990er Jahre in großer Zahl in die Schweiz eingewandert sind, waren bisher noch nicht sozialwissenschaftlich erforscht. In der Studie "Why Swiss-Germans dislike Germans" von Marc Helbling steht die Stadt Zürich im Mittelpunkt, in der über 26.000 der 330.000 Einwohner aus Deutschland stammen; sie stellen damit die größte Gruppe der Einwanderer. Auf der Unbeliebtheitsskala belegen die Deutschen den vierten Platz nach den Migranten aus Ex-Jugoslawien sowie arabischen und türkischen Einwanderern. Die Deutschen sind unbeliebter als alle anderen Westeuropäer.

Bislang ist man in der Migrationsforschung davon ausgegangen, dass vor allem Migranten angefeindet werden, die aus ganz fremden Kulturkreisen stammen. Doch die Deutschen stoßen trotz kultureller Nähe zur Schweiz auf Ressentiments, weil ihr massiver Zuzug als kulturelle Bedrohung verstanden wird. Helbling weist nach, dass Deutsche anders als Italiener oder Franzosen von den Schweizern als kulturell sehr verschieden wahrgenommen werden - trotz geringer Unterschiede in Sprache und Kultur.

Außerdem gibt es eine ökonomische Seite: Anfeindungen gegen die Deutschen treten auch unter gut ausgebildeten Schweizern auf - und zwar dann, wenn die beiden Gruppen auf dem Arbeitsmarkt akut miteinander konkurrieren, weil sie auf Jobsuche sind oder einen Karrieresprung planen. Das widerlegt die in der Migrationsforschung bislang im Vordergrund stehende These: Je gebildeter Menschen sind, desto weniger fremdenfeindlich sind sie. Auf dem Arbeitsmarkt etablierte Schweizer mit gutem Posten lehnen Deut-sche dagegen weniger ab.

Für die Migrationsforschung ist das Verhältnis zwischen Schweizern und Deutschen deshalb interessant, weil es zeigt, dass auch gut ausgebildete und kulturell angepasste Einwanderer auf Ablehnung stoßen können. Allein durch bessere Ausbildung und kulturelle Integration ist das Problem der Ressentiments gegen Migranten nicht gelöst.

Pressekontakt:
Kerstin Schneider, Referat "Information und Kommunikation", Tel.: 030/25491-510, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spam Bots geschützt, Sie müssen JavaScript aktivieren, damit Sie es sehen können
Weitere Informationen:
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