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Gefährdete Sprachen vor dem Vergessen retten: Zwei neue linguistische Forschungsprojekte an der Univ PDF Drucken E-Mail
Montag, 15. Februar 2010
Veronika Schallhart, Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement, Universität Wien

21.01.2010
Johanna Laakso
Johanna Laakso
(Foto privat)
Mit nur noch 3.000 SprecherInnen in Nordwest-Sibirien ist die obugrische Sprache Mansisch vom Aussterben bedroht. Prognosen sagen, dass sie in zehn bis spätestens 20 Jahren eine tote Sprache sein wird. Ähnliches gilt für das zur selben Sprachfamilie zählende Chantisch. Johanna Laakso, Professorin für Finno-Ugristik der Universität Wien, widmet sich im Rahmen eines FWF-Projekts und des EU-Projekts ELDIA der Dokumentation dieser und anderer Minderheitensprachen.
Sibirische Minderheitensprachen: Mansisch und Chantisch

Die beiden vom Aussterben bedrohten obugrischen Sprachen Mansisch und Chantisch werden im Rahmen des dreijährigen FWF-Projekts "Ob-Ugric languages: conceptual structures, lexicon, constructions, categories" umfassend digital katalogisiert und dokumentiert. Dieses FWF-Projekt, das Johanna Laakso, Professorin am Institut für Europäische und Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft der Universität Wien, koordiniert, ist Teil eines internationalen Projekts zur Dokumentation der obugrischen Sprachen, das wiederum zum europäischen Kooperationsrahmen EuroBABEL gehört. "Mit nur wenigen tausend SprecherInnen gelten beide Sprachen heute als extrem gefährdet", erklärt Johanna Laakso. Die Ursachen für die Marginalisierung von Mansisch und Chantisch liegen u. a. in der jahrzehntelangen Sowjetisierung und der russisch geprägten Schulbildung Nordwest-Sibiriens. Ein weiterer Grund für die Zurückdrängung der beiden lokalen finno-ugrischen Sprachen ist die starke Migration in das Gebiet Nordwest-Sibiriens durch Russen, ausgelöst durch Gas- und Ölfunde und dadurch entstandene Jobs.

Die Dokumentation der Sprachen Mansisch und Chantisch ist auch deshalb sehr wichtig, da die SprecherInnen fast nur noch in der älteren Generationen zu finden sind. "Die junge Leute sprechen so gut wie keine obugrische Sprache mehr", erklärt Johanna
Laakso: "Durch unsere Arbeit wird die Forschungstradition und das vorhandene Wissen der modernen internationalen Linguistik besser zugänglich gemacht." Eine Hauptaufgabe ist es, Materialien der mansischen und chantischen Sprache zu internationalisieren, sprich, sie aus dem Russischen und anderen Sprachen ins Englische zu übersetzen.

ELDIA: "European Linguistic Diversity for All"

Johanna Laakso und ihr Team sind darüber hinaus an dem großen EU-Projekt ELDIA beteiligt: Dabei wird ein "Vitalitätsbarometer" für die Sprachen Europas entwickelt, das anzeigt, welche Sprachen akut vom Aussterben bedroht sind. Die Ergebnisse unterstützen EntscheidungsträgerInnen und Betroffene, zum einen um die Lage der jeweiligen Sprache zu bewerten, zum anderen, um die Minderheitssprachen als Teil eines lebendigen Multilingualismus "aufwerten" zu können -Mehrsprachigkeit und sprachliche Vielfalt stellen ja einen wesentlichen Teil des europäischen Kulturerbes dar. An diesem Projekt, das im 7. Rahmenprogramm der EU gefördert wird, sind acht Universitäten in sechs europäischen Ländern beteiligt. Insgesamt werden im Laufe der drei Projektjahre 14 finno-ugrische SprecherInnengemeinschaften untersucht. Die finno-ugrischen Minderheiten eignen sich deshalb besonders gut zur Erforschung, weil sie ein großes Spektrum von ökologisch-geografischen und sozio-politischen Verhältnissen abdecken: von Meänkieli-SprecherInnen in Schweden, den Nord-Sámi in Norwegen, den Kareliern und Wepsen in Russland über die Esten in Finnland bis hin zu Ungarn in Österreich.

Kontakt
Univ.-Prof. Dr. Johanna Laakso
Inst. für Europäische und Vergleichende
Sprach- und Literaturwissenschaft
Universität Wien
1090 Wien, Spitalgasse 2, Hof 7
T +43-1-4277-430 19
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Rückfragehinweis
Mag. Veronika Schallhart
Öffentlichkeitsarbeit
Universität Wien
1010 Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1
T +43-1-4277-175 30
M +43-664-602 77-175 30
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