Sonntag, 3. Januar 2016 |
Nachdem die Schutzfrist ablief und damit das gefürchtete
Buch, die Schrift des Unheils, allen zugänglich wurde, weil es rechtlich nicht
mehr wegzusperren war, erstrahlt es wieder, obwohl verrufen als Machwerk. Um
dem verführerischen Werk des Verführers, bereits in den Zwanzigerjahren in zwei
Teilen erschienen, den Giftzahn zu ziehen, haben Experten des Instituts für
Zeitgeschichte in München nach offiziellem, politischem Auftrag, einen ausführlichen
Kommentar verfasst, der jetzt in Schulen verwendet werden soll. In Deutschland
soll eine unkommentierte Ausgabe, wie sie im Ausland neu aufgelegt wurde, bzw.
wie sie in Antiquariaten noch gefunden werden kann, immer noch strafrechtlich
als Volksverhetzung verfolgt werden. Nur die geleitete Lektüre der
kommentierten Ausgabe ist erlaubt.
Kolumne "Wort zum Sonntag" von Haimo L. Handl, 3.1.2016
(MyPersonalContent v1.3 © Rico Pinzke)
|