Eigentlich hätte ich heute über Literatur schreiben wollen
im Hinblick und Ausblick der Frankfurter Buchmesse. Nicht einfach von der
Riesenmesse, den Erfolgszahlen, den Preisen, den Stars, dem florierenden
Lizenzmarkt. Auch von Büchern und dem Phänomen, dass noch konventionell gelesen
wird. Von den Auswirkungen der Globalisierung auf eine Art internationaler
Literatur als einer, die leicht übersetzbar GLEICHE Inhalte, prognostizierbare
Themenwahl und „Problembehandlung“ äußert, die ihre mögliche Eigenheit verloren
hat, gar nicht gewinnen will, damit sie eben INTERNATIONAL gleich, schnell,
leicht verkäuflich ist, die bevorzugt übersetzt wird, um den Markt gezielt zu
überschwemmen, die tatsächlich überschwemmt. Also auch von Ideologie und
instrumentalisierter Seichtheit, die auch die vielen alten, bekannten, renommierten
Preise nicht übertünchen können, auch wenn einige Kritiker kräftig mithelfen,
als ob der Kaiser doch neue Kleider trage…
Kolumne „Wort zum Sonntag“ von Haimo L. Handl, 18.10.2015
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