Sonntag, 13. September 2015 |
Politik, aber auch Kultur, scheinen immer stärker
sogenannten „Sachzwängen“ zu unterliegen. Worum handelt es sich dabei? Um
Feststellungen vermeintlich objektiver Gegebenheiten, die eine unaufschiebbare
Entscheidung verlangen und entsprechendes Handeln. Tatsachen diktieren, sie
zwingen geradezu zum Handeln, so oder so. Da keine Gesellschaft in einem
Paradies lebt, alle mit der Natur in ihren verschiedensten Formen konfrontiert
sind, mit unabhängig vom menschlichen Willen oder Wünschen existierenden
Kräften und Tatbeständen, unterliegen alle, wirklich alle, „Zwängen“. Das
Programm der Zivilisierung stellt den Versuch dar, sich in dieser „Zwangsarbeit“
Freiräume zu verschaffen, sodass mehr und mehr Wahlmöglichkeiten und damit
eigene, freie (oder zumindest freiere) Entscheidungen und Handlungen erfolgen
können.
Kolumne „Wort zum Sonntag“ von Haimo L. Handl, 13.9.2015
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