Sonntag, 16. August 2015 |
Retuschen von Bildnissen oder Texten wurden im Westen früher
als besonders infame Praxen totalitärer Regime kritisiert. Was auf den
Spielplan gelangte, war nicht nur kulturell bedeutungsreich, sondern auch
gesellschaftlich, politisch. Aber besonders die Deutungen, das „Wie“ der
Inszenierungen, der Interpretationen von Kunst, Theater, Oper oder Literatur
war von eminenter Aussagekraft. Daran konnte man die Strenge der Zensur
einerseits, die Interpretationsvorgaben gemäß der beanspruchten Deutungshoheit
andererseits ablesen.
Kolumne "Wort zum Sonntag" von Haimo L. Handl, 16.8.2015
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